Alfredo Cohen wurde am 8. Oktober 1942 in Lanciano in der Provinz Chieti geboren und starb am 3. Dezember 2014 in Tunis.
Er war nicht nur italienischer Sänger, Regisseur und Schauspieler, sondern auch einer der ersten Aktivisten und Redakteure des F.U.O.R.I!.
Er zeichnete sich dadurch aus, dass er seine künstlerische Karriere nutzte, um politischen Aktivismus zu betätigen. Tatsächlich war er einer der Begründer des homosexuellen politischen Theaters, mit dem er die Debatte über die Fragen des Kampfes gegen Moralismus und Sexismus eröffnen wollte, welche in den 60er und vor allem in den 70er Jahren unvorstellbar waren. Die berühmteste seiner Shows war „Where Are You Going Tonight Friend?“, in der er eine Vielzahl homosexueller Charaktere spielte.
Auf musikalischer Ebene erlangte er Bekanntheit mit der LP „Come barchette dentro un tram„, wo er das Thema Homosexualität mit einer innovativen Perspektive behandelte. Tatsächlich gelang es Cohen durch diese LP, dem homosexuellen Stolz zu erzählen, der sich von dem traurigen und unruhigen Bild entfernte, mit dem dieses Thema von vielen Künstlern vor und nach ihm angesprochen wurde. Zwei seiner bedeutendsten Lieder waren „Valery„, das Valerie Taccarelli, einem transsexuellen Mädchen gewidmet ist, und „Roma„, in dem er über Pier Paolo Pasolini und seinen Roman „Ragazzi di vita“ spricht.